Hypophysen|erkrankungen

endokrine Über- oder Unterfunktion der Hypophyse in Verbindung mit oder auch ohne Lokalsymptomatik. Es treten Symptome wie Hirndruckzeichen mit Nausea, Erbrechen, Kopfschmerzen, Störungen des Farbsehens, Gesichtsfeldeinschränkungen und Visusbeeinträchtigung bis -verlust auf, die in Abhängigkeit von Lokalisation u. Ausdehnung des Hypophysenprozesses stehen. Bei endokrin inaktiven Tumoren der Hypophyse sind diese Lokalsymptome anfänglich der einzige Hinweis auf das Vorliegen einer hypophysären Erkrankung. Hypophysenüberfunktion führt bei vermehrter Sekretion von Wachstumshormonen im Jugendalter bei noch nicht geschlossenen Epiphysenfugen zum Gigantismus, im Erwachsenenalter zur Akromegalie; vermehrte Sekretion von Prolactin zum Prolactinom; von ACTH zum Cushing-Syndrom, meist als hypothalamisch-hypophysäre Form. ACTH-Überproduktion nach Adrenalektomie führt zum Nelson-Tumor; Überproduktion von ADH zum Bartter-Syndrom. Hypophysenunterfunktion mit Mangel an adenotropen u. nichtadenotropen Hormonen führt im Erwachsenenalter zum Hypopituitarismus; Mangel an Gonadotropinen bewirkt im Kindes- u. Adoleszentenalter den idiopathischen Eunuchoidismus; Mangel an somatotropem Hormon in Verbindung mit Gonadotropinmangel führt zu hypophysärem Kleinwuchs u. an antidiuretischem Hormon zum Diabetes insipidus.

Verwandte Themen:

Akromegalie; Bartter-Syndrom; Cushing-Syndrom 1); Diabetes insipidus; Hypopituitarismus; Nelson-Tumor; Prolactinom

Ausgewählte Internet-Seiten:

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e.V.

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.