P., lobäre

Syn.: Lappen-P.; Lobär-P.

lobar p.

radiol., durch die Lokalisation bestimmte Beschreibung für den heute rel. seltenen „klassischen“ Prototyp der P. mit fibrinös-entzündl. Exsudat in den Alveolen u. schlagartigem Befall eines oder mehrerer ganzer Lungenlappen (bevorzugt re., v.a. Unterlappen, evtl. nur Segmente). Ätiol.: Erreger v.a. Staphylococcus aureus, Streptokokken, Klebsiella pneumoniae, ferner – v.a. bei resistenzgeschwächten Patienten – Enterobakterien; die Pneumokokken-P. ist bei primär-akuten Erkrankungsformen wieder häufig geworden (ca. 50%). Stadien: nach Rokitansky werden vier Stadien unterschieden: 1) Anschoppung, 2) rote, 3) graue, 4) gelbe Hepatisation. Klinik: Verlauf ohne antibiot. Therapie sehr einheitlich (außer im Kleinkind- u. Greisenalter): stürm.-akuter Beginn mit Schüttelfrost, hohem Fieber (im Alter oft afebriler Verlauf), Husten, Pleuraschmerz, Tachypnoe, Nasenflügelatmung, Herpes labialis, häufig Blutdruckabfall u. Kreislaufversagen. Am 5.–10. Tag kritische oder lytische Entfieberung. Diagn.: Sputum ab 2.–3. Tag rostbraun; stark beschleunigte Blutkörperchensenkung, Leukozytose mit Linksverschiebung, Hypersthenurie; Crepitatio indux, Schallverkürzung, verstärkter Stimmfremitus, meist Bronchialatmen, klingende Rasselgeräusche, später Crepitatio redux. Der Röntgenbefund zeigt großflächige (streng lobär bzw. segmental), schleierartige, später massive homogene Verschattung. Kompl.: Lungenabszess, -gangrän, Pleuritis, Pleuraempyem, Perikarditis.

Verwandte Themen:

Bronchopneumonie; Grippepneumonie; Hepatisation; Pneumonie

Ausgewählte Internet-Seiten:

American Lung Association (engl.)
Cochrane Acute Respiratory Infektions Group
Cochrane Airways Group
Deutsche Atemwegsliga
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
Deutsche Lungenstiftung
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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.