Thrombose|neigung
Syn.: Thrombophilie
thrombophilia
Bereitschaft zur Thrombose infolge veränderter Eigenschaften von Blutzellen, Blutplasma, Blutströmung u./oder Gefäßwänden (s.a. Abb.); s.a. Virchow-Trias; erfassbar z.B. durch gesteigerte Thrombozyten-, Erythrozytenaggregation u. erhöhte Blutviskosität (s.a. Hämorrheologie); im Plasma (s.a. Koagulopathie) durch Erhöhung gerinnungsfördernder (z.B. Fibrinogen) oder Erniedrigung gerinnungshemmender Faktoren (z.B. Antithrombin III, Protein C u. Protein S) sowie durch Störungen der Fibrinolyse (verminderte Freisetzung von Gewebeaktivator = t-PA oder erhöhter Spiegel bzw. vermehrte Freisetzung von Plasminogenaktivator-Inhibitor = PAi); ferner werden Zusammenhänge mit dem Auftreten von Immunkomplexen diskutiert. Risikofaktoren arteriosklerotischer Gefäßkrankheiten (z.B. Rauchen, Hypercholesterinämie, Hypertonie usw.) sowie manifeste Gefäßveränderungen (z.B. koronare Herzkrankheit, arterielle Verschlusskrankheit) führen zu gesteigerter Th. An Stenosen kommt es zu erheblichen Störungen der Blutströmung; feine Einrisse in atherosklerotischen Plaques (z.B. verursacht durch Koronarspasmen) können wahrscheinlich durch Freisetzung lokaler Gefäßwandfaktoren u. Einleitung der Thrombozytenaggregation (s.a. PAF) zum plötzlichen Verschluss der Gefäße u. somit zum Infarkt führen.
Verwandte Themen:
Diathese, thrombophile; Hämorrheologie; Infarkt; Koagulopathie; koronare Herzkrankheit; Koronarspasmus; Lungenembolie; PAF; Plasminogenaktivator-Inhibitoren; Protein C; Risikofaktor; thrombembolische Krankheit; Thrombogenese; thrombophile Diathese; Thrombose; Thromboseprophylaxe; Thrombozytenaggregation; Thrombus; Verschlusskrankheit, arterielle; Virchow
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Cochrane Haematological Malignancies Group
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie
Deutsches Krebsstudien Register
© Urban & Fischer 2003 Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.