A. ce|re|bri

cerebral a. (anterior; middle; posterior)

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Großhirn-A.; s. Abb. A. c. anterior: der schwächere Endast der inneren Karotis; vor dem Chiasma opticum zwischen die Großhirnhemisphären (Fissura longitudinalis; dort Querverbindung zur gleichnamigen A. der Gegenseite = A. communicans anterior als Teil des Circulus arteriosus), dann zu Balkenknie u. Balkenoberfläche; gibt Äste ab an Stirn- u. Scheitellappen u. – via Substantia perforata ant. – an Nucleus lentiformis; Zirkulationsstörungen führen zu A.-cerebri-anterior-Syndrom (fehlende Initiative, Desinteressiertheit u. Orientierungsstörungen; evtl. aber Bewusstseinsverlust, Lähmung des Beins der Gegenseite, Blasenstörungen, Apraxie; bei Hirnischämie durch obliterierende arteriosklerot. Plaques im Bereich des Balkenknies mantelkantennaher Hirninfarkt). – A. c. media: der stärkere Endast der A. carotis interna; dringt seitlich vom Chiasma in die seitl. Hirnfurche ein; Äste für Stirn-, Schläfen- u. Scheitellappen, Insel; Zirkulationsstörungen führen zum A.-cerebri-media-Syndrom (Halbseitenlähmung, u. zwar Hemiparese oder Hemiplegie [zunächst als schlaffe, dann spastische Lähmung], Hemihyp- oder Hemianästhesie, Hemihypalgesie; bei Befall der dominanten Hirnhemisphäre auch aphasische Ausfälle [Agraphie, Alexie, Akalkulie, Körperschema- u. Rechts-links-Störungen, Fingeragnosie]; bei Befall der nicht dominanten Hemisphäre evtl. Apraxie u. Anosognosie; bei Beteiligung der Streifenkörperäste auch extrapyramidal-motorische Störungen; bei Beteiligung der prärolandischen A. kontralaterale Fazialis- u. Hypoglossusparese; bei Beteiligung der vorderen Parietal-A. kontralaterale Astereognosie, bei Einbeziehung der Aa. parietalis post., gyri angularis u. temporalis posterior Hemianopsie sowie – im Fall der dominanten Seite – aphasische Ausfälle [Gerstmann-Syndrom] u. sensorische Aphasie; bei Beteiligung der prämotorischen Rindengebiete auch Déviation conjuguée zur Herdseite; insgesamt das häufigste Syndrom infolge zerebralen Insultes [Apoplexia cerebri]). – A. c. pos|te|ri|or: ein Endast der A. basilaris; verläuft um den Hirnschenkel zur Schläfen- u. Hinterhauptslappenunterseite; Äste für die Substantia perforata post., Lamina tecti u. Plexus choroidei; ist über die A. communicans posterior mit der A. carotis interna verbunden (u. bildet so den hinteren Teil des Circulus arteriosus cerebri); Zirkulationsstörungen führen zum A.-cerebri-posterior-Syndrom (homonyme Hemianopsie zur Gegenseite oder untere Quadrantenhemianopsie; bei beidseitigem Befall kortikale Amaurose mit intakter Pupillenreaktion auf Licht u. Konvergenz [da die der Macula zugehörige Sehrinde von der A. c. media versorgt wird]; bei Ausdehnung auf den Gyrus angularis evtl. Gerstmann-Syndrom; bei Ausdehnung auf den Thalamus-, Hirnschenkel- u. rostralen Hirnstammbereich auch extrapyramidal-motorische Störungen, sensible oder motorische Hemiparese oder Thalamussyndrom möglich).

Verwandte Themen:

Apoplexia cerebri; Arteria communicans; Balkenarterie 2); Circulus arteriosus cerebri; Gehirnkreislauf; Großhirnarterien; Hirnarterien; Hirninfarkt; Hirnischämie; Media; Posterior-Syndrom

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.