A. dis|se|cans

dissecting a.

intramurale, meist in der Tunica media gelegene Spaltbildung der Arterienwand; ausgehend von einem Intimaeinriss (als Primärereignis oder sekundär nach intramuraler Hämatombildung durch primäre Zerreißung von Vasa vasorum) kommt es durch Wühlblutung zur Ausbildung eines mehr oder weniger langen Falschkanals. Dieser kann durch einen zweiten Intimaeinriss weiter peripher wieder Anschluss an das wahre Gefäßlumen finden, durch Ruptur der Arterienaußenschicht zur inneren Blutung führen oder durch Thrombose des Spaltraumes – mit oder ohne Einengung des Gefäßlumens – zur spontanen Obliteration des Spaltraumes führen. Gefürchtete Komplikationen sind die schwere Aortenklappeninsuffizienz bei Mitbeteiligung eines Sinus aortae Valsalvae sowie die Verlegung multipler Arterienabgänge durch raumfordernde Wirkung des Falschkanals. Weitaus häufigste Lokalisation ist die Aorta (Aortenaneurysma dissecans). Häufigste Ursache ist die Arteriosklerose bei Hypertonie, ferner die Medianekrose Gsell-Erdheim; seltene Ursachen sind Marfan-Syndrom, Dezelerationstrauma, vorangegangene Operationen im Bereich der Aortenwurzel (Herzklappenersatz, aortokoronare Bypassoperation).

Verwandte Themen:

Aortenaneurysma; Arterienverschluss; Arteriosclerosis; dissecans; Dissektion, arterielle; Gsell-Erdheim-Syndrom; Hämatom, intramurales; Marfan-Syndrom

Ausgewählte Internet-Seiten:

Cochrane Peripheral Vascular Diseases Group
Deutsche Gesellschaft für Angiologie
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.