Ad|re|na|lin

Syn.: Epinephrin

adrenaline; epinephrine

Etymol.: latein.

Hormon, das in chromaffinen Zellen u.a. des Nebennierenmarks gebildet wird und wie das Noradrenalin zu den Catecholaminen gehört. Bindet an adrenerge Rezeptoren (Alpharezeptoren, Betarezeptoren) des Sympathikus und löst je nach Rezeptortyp unterschiedliche Effekte an verschiedenen Organsystemen aus, z.B. Regulation des Gefäßtonus (dosis- u. organabhängig) mit Blutdruckerhöhung, Herzfrequenz- u. Herzkraftsteigerung; Stoffwechselbeeinflussung (Beschleunigung der Glykogenolyse u. Lipolyse in Leber u. Skelettmuskel). Biosynthese: Aus L-Tyrosin entsteht über Dopa (Tyrosinhydroxylase) u. Dopamin (Dopadecarboxylase) Noradrenalin (Dopaminbetadecarboxylase), das von einer N-Methyltransferase (die von Glucocorticoiden induzierte Phenyläthanolamin-N-Methyltransferase) in Adrenalin umgesetzt wird. Die Freisetzung in das Blut (bei Stress bzw. als Notfallreaktion gesteigert) erfolgt aus dem Nebennierenmark durch Erregung von Nervenfasern. Der Abbau des in das Blut abgegebenen A. wie auch des Noradrenalins erfolgt durch Catechol-O-Methyltransferase (COMT) u. Monoaminooxidase (MAO), d.h. durch O-Methylierung bzw. Desaminierung zu Vanillinmandelsäure (3-Methoxy-4-hydroxymandelsäure), die im Harn auftritt; es wird aber auch in geringen Mengen unverändert durch die Nieren ausgeschieden. Pathol.: Beim Phäochromozytom wird A. (u. Noradrenalin) in großen Mengen gebildet. Therapeut. Anw.: stark verdünnt beim Herz-Kreislauf-Stillstand sowie bei anaphylaktoiden u. anaphylaktischen Reaktionen mit Schocksymptomatik; ferner zur Vermeidung von Blutungen (Vasokonstriktion) z.B. als Zusatz zu Lokalanästhetika (v.a. im Mund-/Kieferbereich; verlangsamt durch Vasokonstriktion die Resorption des Lokalanästhetikums in das Blut). S.a. Sympathomimetika.

Verwandte Themen:

Adrenalinumkehr; adrenerg(isch)es System; Alpharezeptoren; Arteriospasmus; Betarezeptoren; Catecholamine; Catecholamine, freie; Epinephrin; Nebennierenmark; Noradrenalin; Phäochromozytom; Sympathikus; Sympathomimetica; Sympathomimetica, direkte; Vanillinmandelsäure; Zuckerzentrum

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.