Hämo|lyse

hemolysis

die Auflösung (Zerstörung) der roten Blutkörperchen, u. zwar innerhalb des Organismus (intra- bzw. extravasal) oder aber im Reagenzglas (z.B. bei der Resistenzbestimmung). Erfolgt im Blut (bei hämolytischen Syndromen, Krisen) u. im RES, v.a. in der Milz (hierbei mit Speicherung der Abbauprodukte; s.a. Hämosiderose) in der Folge einer thermischen, mechanischen (Turbulenzen, hohe Schubbeanspruchung, z.B. bei Herzklappenfehler, -prothesen, in Herz-Lungen-Maschine), osmotischen (= Osmolyse), enzymatischen, toxischen (Hämolysegifte) oder immunologischen (s.a. Komplement, Immunhämolyse, hämolytische Anämie) Schädigung der Erythrozyten sowie bei angeborener Minderwertigkeit der Ery (bei Enzymdefekten) u. bei Hämoglobinanomalien; ferner – im Blutagar – durch hämolytische Substanzen von Bakterien (als Alpha-, Beta- u. Gamma-H.). – Ferner der physiologische, ca. 0,85% der Ery/Tag betreffende Abbau im Rahmen der Blutmauserung (entsprechend einer Ery-Lebensdauer von ca. 120 Tg.); bei höherem Ery-Umsatz besteht Gefahr der hämolytischen Anämie, evtl. mit Hämoglobinämie u. -urie.

Verwandte Themen:

AB0-Inkompatibilität; Alphahämolyse; Anämie, haemolytische; Betahämolyse; Blutgifte; Erythroklasie; Erythrolyse; Erythrozytenresistenz; Erythrozytolyse; Gammahämolyse; Hämatozytolyse; Hämoglobinämie; Hämoglobinanomalien; Hämoglobinpräzipitation; Hämolysat; Hämolysegifte; Hämolysehemmungsreaktion; hämolysierend; Hämolysin 1); hämolytisch; Hämosiderose; Heterolyse 1); Immunhämolyse; isoimmunhämolytische Anämie; Komplement; Lyse 1); Säureresistenz 2); Zytolyse

Ausgewählte Internet-Seiten:

Cochrane Haematological Malignancies Group
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie
Deutsches Krebsstudien Register

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.