Glucos|urie
Syn.: Glyk(os)urie
glucosuria
Ausscheidung von Glucose im Harn nach Überschreiten der physiologischen „Nierenschwelle“ bei Blutzuckerwerten > 9 mmol/l (z.B. nach reichlichem Kohlenhydratgenuss oder bei Diabetes mellitus); ferner bei erniedrigter Nierenschwelle, entweder infolge erhöhter Glucosefiltration der Glomeruli (z.B. in der Schwangerschaft) oder aber infolge verminderter tubulärer Rückresorption (renale G., s.u. Tubulusfunktion). S.a. Tubulopathien, Diabetes renalis, Melliturie. Im Alter steigt die Nierenschwelle an, so dass eine G. trotz eines bestehenden Diabetes mellitus ausbleiben kann. labor Glucosurie-Nachweis erfolgt als Suchtest halbquantitativ durch Farbreaktion mit Kupferoxid u. durch Teststreifen mit getrockneter Glucose-oxidase; quantitativ zur Verlaufs- u. Therapiekontrolle bei Diabetes mell. aus definierten Sammelportionen (24-Std.-Urin oder Aufteilung in mehrstündige Intervalle oder als Zweiturin nach vollständiger Entleerung der Blase vor dem Frühstück) mit Glucose-dehydrogenase oder Hexokinase, ferner durch Polarimetrie oder Reduktionsproben (Fehling, Benedikt, Nylander); falsch positive Ergebnisse durch Einnahme großer Mengen von Vitamin C oder Acetylsalicylsäure.
Verwandte Themen:
aglukosurisch; Diabetes insipidus; Glucose; Glucose-dehydrogenase; Glucosenachweis; Glucose-oxidase; Glucoserückresorption; Glucosetest 1); Glucosetoleranz; Glucurese; Glukurese; Glykosurie; Glykurie; Harn; Harnglucose; Harnzucker; Melliturie; Nephropathie, erbliche; Schwangerschaftsdiabetes 1); Tubulopathien; Tubulusfunktionen; Zuckerausscheidung, renale
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Diabetes und Psychologie e.V., Arbeitsgemeinschaft Psychologie und Verhaltensmedizin in der DDG
© Urban & Fischer 2003 Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.