Rec|tum

Syn.: Mastdarm; Intestinum rectum

rectum

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Teil des Dickdarms in Fortsetzung des Colon sigmoideum. Beginnt in Höhe des 3. Sakralwirbels und reicht bis zum After. Histol.: besitzt nur im obersten Teil eine Serosa; ist durchgehend frei von Tänien u. Haustren. Das R. hat folgende Wandschichten: Tunica mucosa: 1. einschichtiges hochprismatisches Epithel mit Becherzellen. 2. Im Bereich des Anus (Canalis analis) allmählich in ein mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel übergehend, mit zahlreichen Glandulae intestinales (Lieberkühn-Krypten). 3. Lamina propria mit Noduli lymphoidei solitarii (Solitärfollikel). 4. Lamina muscularis mucosae, aus glatter Muskulatur. Tela submucosa: aus lockerem Bindegewebe mit Gefäßen u. dem Plexus submucosus. Tunica muscularis: mit glatter Muskulatur ringförmig und längs verlaufend; mit Plexus myentericus. Tunica adventitia: bindegewebig. Anat.: liegt Harnblase, Prostata u. Samenblasen bzw. Uterus u. Vagina an, weist zwei S-förmig nach hinten u. vorn gerichtete Krümmungen auf (Flexura sacralis u. Fl. perinealis). Ist im oberen Teil weit (Ampulla recti als Kotspeicher), anschließend mit Plicae transversales recti sowie dem inneren Schließmuskel des Kontinenzorgans ausgestattet. Setzt sich dann in den Afterkanal (Canalis analis) fort. Funktion: Zur Erhaltung der Stuhlkontinenz bewirkt das R. im Zusammenspiel mit dem Afterkanal eine Passageverzögerung des sich (v.a. im oberen Teil) ansammelnden Stuhles. Dabei hilft auch die reflektorische Tonisierung des externen Sphinkters u. des M. puborectalis. Eine weitere Aufgabe ist die Defäkation.

Verwandte Themen:

Ampulla recti; Canalis analis; Colon; Dickdarm; Enddarm; Kontinenzorgan; Rektum; Sigmoid(e)oproktostomie

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.