Nerven|faser

nerve fiber

Baueinheit peripherer Nerven, bestehend aus den (bis zu 1 m) langen Fortsätzen der Nervenzellen und einer Gliahülle (Neurolemm, Schwann-Scheide). Unterschieden u.a. nach der Richtung der Erregungsleitung als afferente u. efferente N.; nach dem verwendeten Transmitter als adrenerge u. cholinerge N. Bei Vorhandensein einer Markscheide (Myelinscheide) als markhaltige, sonst als marklose N. bezeichnet. Von der Dicke der Markscheide hängen Leitungsgeschwindigkeit u. Zuordnung zur entsprechenden Fasergruppe ab. In markreichen N. findet man im Abstand von 0,8–1 mm Einengungen der Markscheide (Ranvier-Schnürringe) als Querzellgrenze aufeinander folgender Neurolemmzellen u. Ort der saltatorischen Erregungsleitung, Zytoplasmaeinlagerungen zwischen den Myelinlamellen u. Schmidt-Lantermann-Einkerbungen (schräg verlaufende Lücken im Myelin). Die lichtmikroskopisch erkennbare Markscheide besteht aus zahlreichen Lipid-Protein-Schichten, die durch Auswachsen der beiden Plasmalemmblätter der Neurolemmzellen mit sekundärer Verbindung der Schichten bei zirkulärer Umwicklung des Axons entstanden sind. Das Axon enthält parallel verlaufende Neurofibrillen, die Teil des Zytoskeletts sind u. Stützfunktion haben. Im Axon vollzieht sich ein ständiger peripher- und zentralwärts gerichteter Transport nieder- u. hochmolekularer Substanzen, der die Stoffwechselzentren des Zellkörpers mit der Peripherie der N. verbindet und u.a. neurotrophische Aufgaben erfüllt.

Verwandte Themen:

Axon; Delta-Fasern; Fasergruppe; markhaltige Nervenfaser; Markscheide; Nerv; Nervensystem; Ranvier-Schnürring

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.