Myosin

myosin

Abbildung

stabförmiger Eiweißkörper (Enzym) der Muskelfaser, der aus 2 langen, umeinander gewundenen Polypeptidketten besteht, die an einem Ende 2 Kopfteile (Myosinköpfe) bilden (s. Abb.). Durch Trypsin wird M. in ein leichtes u. ein schweres Meromyosin gespalten, durch Papain ist der Myosinkopf abspaltbar. In den beiden Kopfteilen ist die ATPase-Aktivität lokalisiert, die durch K+, Ca2+ u. NH4+ aktiviert, durch Mg2+ gehemmt wird. Bei der Muskelkontraktion lagern sich die Myosinköpfe in der Folge der Positionsänderung des Tropomyosins den Actinfilamenten an („Querbrückenschlag“ mit Actomyosinformation) und entwickeln – durch Rotation der Myosinköpfe – eine zur Mitte des Sarkomers gerichtete Kraft, wodurch es zu einer Verschiebung der Filamente und damit zur Verkürzung des Sarkomers kommt (Ineinandergleiten der Myosinfilamente einer Myofibrille in die Zwischenräume der Actinfilamente nach der Huxley-Filament-Gleittheorie). Nachfolgend kommt es – nach Anbindung eines ATP-Moleküls – zur Ablösung des Köpfchens und dessen Rückrotation in die Ausgangsposition; die zyklische Wiederholung des Vorganges erfolgt, solange Actinbindungsstellen freigegeben sind u. ATP vorhanden ist. Die nachfolgende Relaxation erfolgt bei Abnahme des Ca2+-Spiegels durch Ca2+-Rückkehr in das sarkoplasmat. Retikulum u. Ca2+-Lösung vom Troponin unter Wiederherstellung der primär vorhandenen Blockierung der Interaktion von Actin u. Myosin, Sistieren der Querbrückenbildung. S.a. Calmodulin.

Verwandte Themen:

Actin; Calmodulin; elektromechanische Koppelung; Gleittheorie (der Muskelkontraktion); Muskelkontraktion; Myofibrille; Myofilamente

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.