Muskel|spindel

Syn.: Fusus neuromuscularis

neuromuscular spindle; muscle sp

Abbildung

Dehnungsrezeptor im Skelettmuskel, der für den Muskelsinn (Bewegungs- u. Lagesinn) u. für die Regulation der Motorik von Bedeutung ist; enthält in einer spindelförmigen bindegewebigen Hülle einige plasmareiche u. fibrillenarme Muskelfasern (intrafusale Fasern), deren Mitte als Längenrezeptor wirkt u. deren Pole kontraktil sind; s.a. Abb. Dehnung der Spindel führt zu gesteigerter Impulsentladung, die über die von der Rezeptorregion ausgehenden schnellen afferenten Nervenfasern (s.u. Fasergruppen, dort Tab.) zum Rückenmark geleitet u. dort monosynaptisch auf die α-Motoneurone übertragen werden, was zur Kontraktion der extrafusalen Muskelfasern desselben Muskels führt; dies ist der Reflexbogen des Muskeldehnungsreflexes (z.B. des Patellarsehnenreflexes). Die motorische Innervation der Spindel erfolgt von γ-Motoneuronen über langsame Aγ-Nervenfasern; die so ausgelöste Kontraktion der intrafusalen Muskelfasern löst auch bei gleicher Gesamtlänge des Muskels eine Dehnung der rezeptorischen Mitte aus u. somit eine ähnliche Aktivierung der Spindel wie eine Dehnung.

Verwandte Themen:

Corpuscula nervosa terminalia; Fasergruppe; intrafusal; Motoneuron; Muskelfaser; Muskelrezeptor; Myästhesie; Reflexbogen; Sehnenspindel; Spindel

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.