Hypo|para|thyr(e)oidismus

hypoparathyroidism

Tabelle

Unterfunktion der Nebenschilddrüsen mit verminderter oder fehlender Sekretion von Parathormon. Einteilung: selten als primärer H., z.B. bei Atrophie oder Hypoplasie der Nebenschilddrüse, als Autoimmunkrankheit (idiopathischer H.). dann oft kombiniert mit Nebennierenatrophie; s.a. H.-A.-M.-Syndrom) oder als erbliche Krankheit (evtl. mit Di-George-Syndrom). Häufiger als parathyreopriver H. meist nach Schilddrüsenoperation mit versehentlicher Entfernung oder Zerstörung der Blutversorgung der Epithelkörperchen. Klinik: führt zu Hypokalziämie, Hyperphosphatämie, Hypokalziurie; in der Folge verminderte renale Vitamin-D-Synthese (s.a. Tab.). Klinisch (evtl. nur bei Belastung des Calciumhaushalts, z.B. bei Durchfall) zu Tetanie, die nur latent sein kann, aber typische Veränderungen im Elektromyogramm aufweist. Ein lange bestehender H. kann mit Wesensveränderungen bis zur Psychose, Stammganglienverkalkung, selten mit extrapyramidalen Symptomen u. Katarakt einhergehen. Bei frühem Beginn Zahnentwicklungsstörungen, allgemeine Entwicklungsstörung. Ther.: Vitamin-D-Gabe in u.U. hohen Dosen, dadurch Erhöhung des Serumkalziumspiegels bei gleichzeitiger Kalziumzufuhr (bis 1000 mg/Tag). S.a. Albright-Osteodystrophie.

Verwandte Themen:

Albright-Syndrom 3); Ellsworth-Howard-Test; H.-A.-M.-Syndrom; Hyperphosphatämie; Hypokalz(i)ämie; Parathormon; parathyreopriv; Psychosyndrom; Tetania; Thymusaplasie

Ausgewählte Internet-Seiten:

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e.V.

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.