Cysti|cer|cus

Syn.: Zystizerkus

cysticercus; bladder worm

der „Blasenwurm“ als Typ der Bandwurmfinne (bei Taenia, Taeniarhynchus, Hydatigera); eine flüssigkeitsgefüllte Blase mit Kopfteil (Scolex), der im Darm des Endwirtes ausgestülpt wird; entwickelt sich aus der Sechshakenlarve (= Onkosphäre) im Zwischenwirt u. ist umgeben von einem wirtseigenen Finnenbalg. Für Mensch u. Tiere pathogen (Zystizerkose) sind z.B. C. bovis (= C. inermis; die 4–9 × 3–4 mm große Finne des Rinderbandwurms Taenia saginata, die v.a. in Kaumuskeln, Zunge, Herz, Zwerchfell u. Speiseröhre des Rindes vorkommt, nach ca. 4 Mon. infektionsfähig ist u. deren Humanpathogenität unbestimmt ist), C. cellulosae. Die 6–20 × 5–10 mm große Finne des Schweinebandwurms Taenia solium, kommt v.a. in Nacken-, Hals-, Interkostal- und Kaumuskeln, Zunge, Zwerchfell, aber auch in Leber, Milz, Lunge u. Lymphknoten des Schweines vor. Sie ist nach 3 Mon. infektionsfähig; relativ häufig humanpathogen, wobei sie einzeln oder mehrfach auftritt u. bevorzugt Organe, seltener das Bindegewebe befällt, evtl. unter Symptomlosigkeit; relativ häufig in Auge u. Großhirn vorkommend als C. racemosus s. multi|locularis. Letzterer ist ohne Finnenbalg u. entwickelt sich nach hämatogener Infektion in der basalen Leptomeninx oder seltener – nach lymphogener Verschleppung – in der Ventrikelwand u. an der Hirnkonvexität. Bildet traubenförmige Blasen oder wurzelartige Verzweigungen (Ø bis zu 20 cm!). Klinik: je nach Sitz u.a. Hydrozephalus, Stauungspapille, Drucklähmung, reaktive Psychosen.

Verwandte Themen:

Blasenwurm; Finne 1); Rinderbandwurm; Scolex; Sechshakenlarve; Taenia 2); Taenia saginata; Taenia solium; Zystizerkose; Zystizerkus

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.