Arsen

Syn.: As (Abk.)

arsenic

Abbildung

3- u. 5-wertiges Halbmetall; Element mit Atomgew. 74,9216 u. OZ 33. Kommt als Spurenelement in allen Lebewesen vor, ferner ubiquitär in der Natur (v.a. Erdkruste, Wasser u. Luft; Trinkwasser-Grenzwert: 10 mg/m3). Wird langzeitig von Gewebeproteinen gebunden (z.B. in Keratindisulfid der Haut, Haare, Nägel [Mees-Streifen, s. Abb.]), ggf. auch Anreicherung in Leber und Niere. A. wird nur langsam ausgeschieden in Harn, Stuhl, Schweiß u. Atemluft (Knoblauchgeruch). Pharmakolog. Anw. als Therapeutikum ist obsolet. Vergiftung: A. ist in jeder Form giftig (v.a. als Arsin, Arsenik) u. wirkt als Kapillar-, Enzymgift (v.a. Enzyme mit SH- = Thiolgruppen); gilt als Kanzerogen. Bei der akuten Vergiftung (inhalativ oder enteral) choleraähnliche Durchfälle oder Verwirrtheit, Krämpfe, Kreislaufstörungen (bis tödliches Kreislaufversagen); später Leber-, Nierenschäden. Die chronische (meist gewerbliche) Vergiftung führt zu „Arsenschäden“ wie Arsenausschlag (ekzematös, pustulös, geschwürig, evtl. vesikulobullös [Arsenpemphigus] um Mund u. Nase, in Hautfalten, an Schleimhäuten), Ätzgeschwüre, Arsenhyperkeratose u. -melanose, Rumpfhautbasaliome (Basaliom), Haarausfall, Konjunktivitis, Polyneuropathie (sensomotorische Ausfälle; vasomotorische u. troph. Störungen; symmetrisch, peripherwärts fortschreitend). Ggf. entschädigungspflichtige Berufskrankheit.

Verwandte Themen:

Arsenausschlag; Arsen(hyper)keratose; Arsenik (weißes); Arsenvergiftung; Basaliom(a); Marsh-Probe

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.