A., antiabsorptiv u. sekretagog wirkende
A., die die Resorption von Flüssigkeit u. Na+ (antiresorptiv = antiabsorptiv) hemmen u. den Einstrom von Flüssigkeit u. Elektrolyten (Na+, K+, Ca++, Cl) in das Darmlumen (sekretagog = hydragog) fördern. Vermehrte Sekretion, Erweichung des Kotes u. verstärkte Peristaltik sind die Folge. Wirkst.: a) Anthrachinonpräparate mit Anthrachinonglykosiden (z.B. Aloe, Sennesblätter, Faulbaumrinde; s.u. Anthrachinone), aus denen im Darm die wirksamen Emodine entstehen. NW: Reizung der Dickdarmschleimhaut, daher zur Dauerbehandlung ungeeignet. Bei langfristigem Gebrauch ist mit Elektrolytverlusten (v.a. Kalium) zu rechnen (Hypokaliämie verstärkt die Obstipation!); eine mögliche kanzerogene Wirkung wird diskutiert. b) andere diphenolische Verbindungen wie z.B. Bisacodyl u. Natriumpicosulfat (Strukturverwandtschaft mit Phenolphthalein). c) Ricinusöl (zuverlässig, aber wenig beliebt).
Verwandte Themen:
Abführmittel; Anthrachinon; Sennesblätter
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© Urban & Fischer 2003 Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.