Herz-Lungen-Maschine
heart-lung machine
(Lillehei, Gibbon) ein v.a. in der offenen Herzchirurgie gebräuchliches Gerät, das als apparativer extrakorporaler Kreislauf vorübergehend die Herz- u. Lungenfunktion zu übernehmen vermag (die Umgehung dieser Organe durch das kreisende Körperblut ermöglicht = „kardiopulmonaler Bypass“). Pumpen sorgen als künstliches Herz für einen konstant-gleichgerichteten Transport des heparinisierten Blutes im Kreislaufsystem, ein Oxygenator als künstliche Lunge für die Sauerstoffbeladung = Arterialisation des Blutes. Angeschlossen sind eine Blutentschäumungsvorrichtung u. ein Wärmeaustauscher (für Blutkühlung u. -wiedererwärmung bei Anw. von Hypothermie; eine hypotherme, bei Ganzkörperunterkühlung anwendbare Koronarperfusion ermöglicht eine mehrstündige Herzausschaltung). Der Kreislaufanschluss des Systems erfolgt durch Kanülement beider Hohlvenen vom Vorhof aus sowie für Rückleitung des sauerstoffbeladenen Blutes durch Kanülierung großer Schlagadern (meist A. femoralis, beim Säugling u. Kleinkind Aorta). Nach Anlaufen der Blut(ersatzmittel)-gefüllten Maschine erfolgen die Blutumleitung (beginnt mit Hohlvenendrosselung = „Bändelung“) über die eingelegten Drainageschläuche u. Abklemmen der Aorta (es tritt anoxischer Herzstillstand ein). S.a. Links-Bypass.
Verwandte Themen:
Blutkreislauf 2); Bluttransfusion; Herz, künstliches; Hypothermie; kardiopulmonaler Bypass; Kreislauf, extrakorporaler; Linksbypass
Ausgewählte Internet-Seiten:
Cardiothoracic Imaging - Yale University School of Medicine
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie
European Association of Cardio-Thoracic Surgery
© Urban & Fischer 2003 Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.