Endotoxin

endotoxin

wärmeunempfindliches (= thermostabiles), erst bei Zellauflösung frei werdendes Toxin an der Zellwand der – v.a. gramnegativen – Bakterien; Kohlenhydrat-Protein-Phospholipid-Komplexe oder -Symplexe (= Lipopolysaccharide, identisch mit dem O-Antigen; der Lipoidanteil ist Träger der Toxizität). Wirkungen an Mensch u. Versuchstier: Fieber, Leukopenie, entzündliche Gefäßveränderungen, Aktivierung der Blutgerinnung, des Komplement- u. Immunsystems, der Kinine; neueren Forschungen zufolge bewirkt der frühe Kontakt mit E. (z.B. Kinder auf Bauernhöfen) offenbar eine Immunreaktion vom Typ I, die vor einer Sensibilisierung gegenüber Allergenen schützt (sog. Bauernhofeffekt).

Verwandte Themen:

Bakterienproteine; Bakterientoxin; Bakteriotoxine; Ektotoxin; Endotoxikose; Immunreaktion 3); Lipopolysaccharide; Toxin

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.