Zentral|nervensystem

Syn.: ZNS (Abk.); Systema nervosum centrale

central nervous system; CNS

im Schädel u. im Wirbelkanal befindlicher, von Gehirn u. Rückenmark gebildeter Teil Nervensystems. Mit seinen in Zentren u. Kerngruppen organisierten u. durch Nervenbahnen miteinander verbundenen Neuronenverbänden stellt es ein kompliziert vernetztes, biologisches Informationsverarbeitungssystem dar. Das ZNS besitzt nicht nur die Fähigkeit der Aufnahme (aus Rezeptoren u. Sinnesorganen) u. Weiterleitung von Informationen aus den afferenten Nervenbahnen des somatischen u. vegetativen Nervensystems u. der efferenten, somatomotorischen und vegetativen Steuerung, sondern auch die Fähigkeit zur kurz- u. langfristigen Speicherung der Information (Gedächtnis). Durch Zusammenwirken von Zentren der allgemeinen Aktivierung der Großhirnrinde, der spezifischen afferenten Projektionssysteme, der biolog. Motivationen u. der Emotionen kommt es zu einer Art von innerem Modell, das Vorgänge außerhalb des ZNS (im übrigen Organismus u. der Umwelt) darstellt. Wichtige Elementartätigkeiten des ZNS sind die unbedingten u. die bedingten Reflexe, wobei Letztere die Funktionstüchtigkeit der Großhirnrinde voraussetzen. Durch die Verbindung zu den endokrinen Drüsen (über das Zwischenhirn-Hypophysen-System) stellt das ZNS auch die übergeordnete Integrationsstation für das Endokrinium dar.

Verwandte Themen:

Afferenz; Myelogenese 2); Nervensystem; Sympathikus; vegetatives Nervensystem; ZNS

Ausgewählte Internet-Seiten:

Deutsche Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie
The Whole Brain Atlas (engl.)

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.