Schock|syndrom, toxisches

Syn.: TSS (Abk.)

toxic shock syndrome

Abbildung

1978 erstmalig in den USA vorwiegend bei Frauen beobachtete Symptomatik durch ein von Staphylococcus aureus gebildetes Ektotoxin (F-Enterotoxin bzw. toxisches Schocksyndrom-Toxin). Ätiol.: Das TSS wurde bei Frauen nach Gebrauch bestimmter Tampons oder kontrazeptiver Vaginalschwämmchen (menstruelles TSS), ferner auch u.a. bei chirurgischen Wundinfektionen, bei grippalen Infekten, Infekten der oberen Luftwege (pyrogene Ektotoxine von Streptococcus pyogenes) beobachtet. Je nach Lebensalter Prävalenz von Ektotoxinantikörpern. Klinik: charakterisiert durch hohes Fieber, arterielle Hypotonie, scharlachähnliches fleckförmiges Exanthem (s. Abb.) bis zur makulären Erythrodermie mit nachfolgender palmoplantarer Abschuppung, Erbrechen, Durchfall, Konjunktivitis, Pharyngitis, Vaginitis, Pyurie, Thrombozytopenie u. Verbrauchskoagulopathie. Möglich sind ferner Bewusstseinstrübung u. Niereninsuffizienz. Ther.: Schockbehandlung, Antibiotika. Progn.: Letalität um 10%.

Verwandte Themen:

Schock; Schock, toxischer; Staphylococcus aureus; Staphylotoxin; streptococcal toxic shock-like syndrome; STSS; toxischer Schock; TSS; Verbrauchskoagulopathie

Ausgewählte Internet-Seiten:

Cochrane Infectious Diseases Group
Deutsche Gesellschaft für Infektiologie
Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie
International Society for Infectious Diseases (engl.)
Robert Koch-Institut - Aktuelles zu Infektionskrankheiten

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.