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Syn.: Myokardperfusionsszintigraphie

Beurteilung der Herzmuskel- u. Koronariendurchblutung sowie Nachweis von Myokardischämien, -infarkten, -narben durch die standardmäßige Verabfolgung von Perfusions-Radiopharmaka. Die Untersuchung erfolgt unter ergometrischen oder medikamentös induzierten Stressbedingungen sowie in Ruhe. Zum Einsatz kommt das Kalium-Analog 201Thallium, das proportional zum regionalen Blutfluss über die Na+/K+-ATPase zellulär aufgenommen wird. Aufgrund verbesserter Bildgebungseigenschaften sowie der weitaus geringereren Strahlenexposition werden heute immer häufiger 99mTechnetium-markierte Radiopharmaka (MIBI, Tetrofosmin) verwendet. Die jeweiligen Untersuchungsprotokolle variieren z.T. erheblich; es werden 1- oder 2-Tages-Protokolle, planare oder SPECT-Aufnahmen (Single-Photon-Emissionscomputertomographie) durchgeführt. Durch EKG-Triggerung der Myokard-SPECT kann eine getrennte Datenakquisition für einzelne Phasen der Herzaktion erreicht werden („Gated-SPECT“). Dies ermöglicht die zusätzliche Beurteilung regionaler u. globaler Funktionen: Ejektionsfraktion, enddiastolisches u. endsystolisches Volumen, regionale Wanddickenzunahme u. -bewegung.

Verwandte Themen:

Radionuklid-Ventrikulographie; Sestamibi; Single-Photon-Emissionscomputertomographie

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.