Methyl|iso|cyanat

Syn.: C2H3NO; MIC (Abk.)

farblose, stechend riechende Flüssigkeit mit niedrigem Siedepunkt (37 °C); Zwischenprodukt bei der Herstellung von Carbamat-Insektiziden aus Phosgen u. Methylamin. Reagiert mit Wasser, Laugen (schnelle Zersetzung zu Methylamin u. N,N'-Dimethyl-Harnstoff; Bildung eines hochexplosiven Gemisches, das – schwerer als Luft – bodenwärts sinkt). Stark ätzendes Haut- u. Schleimhautgift (im Extremfall Nekrosen, Perforationen); bei Inhalation Reizzustände mit Krämpfen des Kehlkopfs u. des Bronchialsystems, alveoläres Lungenödem, Bronchopneumonien; ferner Langzeitschäden an Leber u. Niere. – An der Wirkung im Haut-Schleimhaut-Bereich ist das Methylamin mitbeteiligt.

Verwandte Themen:

Carbamate; Isocyanate; Methylamin

Ausgewählte Internet-Seiten:

Giftnotrufzentralen bundesweit
Toxikologische Informationsquellen und internationale Giftzentralen

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.