Kretinismus

cretinism

Fach: Endokrinologie

bei fetal aufgetretenem Schilddrüsenhormon-Mangel (z.B. schwerer Jod-/Schilddrüsenhormon-Mangel der Mutter) zu beobachtende Kombination bestimmter dauerhafter Entwicklungsstörungen des Skelett- u. Nervensystems sowie typischer Hautveränderungen. Unterschieden als endemischer u. als sporadischer K. Klinik: Hinweise auf einen pränatal bestehenden Schilddrüsenhormonmangel sind verlängerte Schwangerschaftsdauer, erhöhtes Geburtsgewicht u. v.a. ein prolongierter Icterus neonatorum. Symptome beim Neugeborenen sind außerdem Makroglossie, Obstipation, Trinkschwäche, Bewegungsarmut, vermehrtes Schlafbedürfnis u. trockene, blasse, kühle Haut, später Retardierung der intellektuellen u. psychosomatischen Entwicklung. Diagn.: postnatales TSH-Screening zur Vermeidung von Folgeschäden einer unerkannten Hypothyreose.

Verwandte Themen:

Athyrie; Dentitio tarda; Hypothyreose; Jodmangelkrankheit; Kocher-Debré-Semelaigne-Syndrom; Myxoedema congenitale; Struma 1)

Ausgewählte Internet-Seiten:

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e.V.

K., endemischer

K. ohne oder mit Kropf (Kropfkretinismus) als Folge fetalen Jodmangels... (mehr)

K., sporadischer

K. mit oder ohne Kropfbildung infolge Bildungsstörung (Dys- oder Agenesie)... (mehr)

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.