Korsakow-Syndrom

Syn.: K.-Psychose; amnestisches Syndrom

Korsakoff's syndrome; amnestic syndrome

Biogr.: Sergei S. K., 1854–1900, Psychiater, Moskau

Psychosyndrom mit Merkschwäche bei erhaltenem Altgedächtnis u. wacher Bewusstseinslage sowie mit örtlicher u. zeitlicher Desorientiertheit, Konfabulationen. Ätiol.: Folge hirnatrophischer Prozesse bei Enzephalitis, nach Hirnkontusion, Hypoxie (Kohlenmonoxidvergiftung, Strangulation), sich wiederholenden Hypoglykämien bzw. Hirnödem, bei seniler Demenz sowie bei chronischem Alkoholismus (als K.-Syndrom i.e.S. bezeichnet). Auch bei der Wernicke-Enzephalopathie vorkommend. Klinik: Pat. haben ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis, sind zeitlich u. örtlich desorientiert, können sich aber situationsgerecht verhalten, zeigen Initiative u. füllen die Gedächtnislücken oft mit (z.T. unsinnigen) Konfabulationen. Der Funktionsverlust wird subjektiv meist nicht erlebt. Gelegentlich treten affektive Störungen u. Verstimmungszustände hinzu.

Verwandte Themen:

amnestisches Syndrom; Bleuler-Psychosyndrom; Erinnerungsfälschung; Mauthner-Zone; Psychosyndrom

Ausgewählte Internet-Seiten:

BrainNet - Informationen für Ärzte und Patienten
Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker
Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V.
Deutsche Gesellschaft für Biologische Psychiatrie
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychoanalyse und Nervenheilkunde
Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Klinisch-diagnostische Leitlinien bei psychischen Störungen

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.