Induration

induration

umschriebene oder diffuse krankhafte Verhärtung u. Verdichtung eines Gewebes oder Organs durch reaktive Bindegewebshyperplasie (= fibröse I.), v.a. als Folge chronischer Entzündung oder Stauung. I.w.S. gleichgesetzt mit „indurativer Prozess“ als Bezeichnung für Schrumpfung, bindegewebige Organisation, Szirrhus, Obliteration, Sklerose sowie für – ätiologisch unklare – Bindegewebsdysplasien, z.B. Dupuytren-Kontraktur, Induratio penis plastica. – Besondere Formen: granulierte I. (mit körniger Ober- oder Schnittfläche, z.B. der Leber bei Zirrhose); interstitielle I. (I. des interstitiellen Bindegewebes, v.a. der Lunge bei kardialer Stauung, Emphysem, Hamman-Rich-Syndrom, Pneumokoniose, nach interstitieller Pneumonie); braune, rote oder zyanotische I. (v.a. bei Mitralvitien vorkommende Stauungs-I. der Lunge, Leber, Milz u. Niere, mit bläulich-dunkelroter bis fleischfarbener Verfärbung infolge Kapillardilatation u. -wandquellung sowie Erythrodiapedese, ferner mit fettiger Degeneration, Vermehrung bzw. Verdichtung der Gitterfasern u. des interstitiellen Bindegewebes; später Schrumpfung [z.B. zyanot. Schrumpfniere], zunehmend bräunliche bis rostfarbene Pigmentierung durch Hämosiderose [braune I.], in der Leber zusätzlich gelblich-kupferne Lipofuscin-Ablagerung, [Herbstlaub-, Muskatleber]); schiefrige I. der Lunge (I. bei gleichzeitiger Anthracosis; mit grauer bis tiefschwarzer Pigmentierung des hyperplastischen Bindegewebes durch Ruß-, Kohlepartikel; meist als „Pigmentzirrhose“ im Bereich von Lungennarben, Silikoseknötchen, Lymphknoten).

Verwandte Themen:

Induratio; indurativ; induriert; Infiltrat; Lungeninduration; Obduration; Stauungsfibrose; Stauungslunge

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.