Herz|klappen|plastik

Syn.: Valvuloplastik

valvuloplasty

herzchirurgischer Eingriff am Herzklappensystem, u. zwar 1) als Funktionsplastik bei Herzklappenfehlern, z.B. als Anuloplastik, atriovalvuläre Einengungsnaht, Versteifung durch Querraffung, Aufsteppen einer Teflonrolle, seitliche Klappennaht (laterale Kommissurorhaphie), Defektdeckung durch freies Perikardtransplantat, Bikuspidalisation einer insuffizienten Aortenklappe (Umwandlung in eine zweiteil. Klappe durch Kommissurennaht oder Exzision u. Einfaltung einer Semilunarklappe); oder als 2) Einpflanzung einer Herzklappenprothese bzw. durch Verpflanzung oder Bildung einer Bioprothese: Transplantation einer Kadaverherzklappe, evtl. eine Glutaraldehyd-konservierte dreifüßige (Hancock) Schweineherzklappe (Carpentier-Edwards) bzw. – als Autoplastik – Nachbildung einer Klappe aus körpereigenem Gewebe, z.B. aus Fascia lata. 3) als nichtoperative Aufdehnung verengter Klappen mittels Ballonkathetern, die über periphere Gefäße antegrad oder retrograd eingeführt werden. Anw. v.a. bei Kindern u. Jugendlichen als perkutane Pulmonalklappenvalvuloplastik (s.a. Valvuloplastie); bei Erwachsenen wird das Verfahren häufiger als Mitralklappenvalvuloplastik zur Therapie der Mitralstenose angewandt; wegen der hohen Rezidivrate sind solche Eingriffe an der Aortenklappe seltener.

Verwandte Themen:

Anuloplastik; Bikuspidalität; Herzklappenersatz; Herzklappenprothese; Valvuloplastie

Ausgewählte Internet-Seiten:

Cochrane Heart Group
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Selbsthilfegruppe Deutsche Herzstiftung e.V.

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.