Hämor|rhoiden

piles; hemorrhoids

knotenförmige Erweiterung bzw. Hyperplasie des in der Zona haemorrhoidalis des Afterkanals gelegenen Mastdarmschwellkörpers, früher als innere H. bezeichnet. Ätiol.: Als Hauptursache gilt eine allgemeine konstitutionelle Bindegewebsschwäche; als begünstigende bzw. auslösende Faktoren gelten Obstipation, Pfortaderhochdruck, Erkrankungen des Kontinenzorgans, Schwangerschaft, langzeitiges Sitzen u. Stehen, Beckentumoren, bei Älteren auch Stuhlinkontinenz. Klinik: Stuhldrang (Tenesmus), Blutungen, Ekzeme, Juckreiz (Pruritus ani) sowie – als Komplikationen – Hämorrhoidalprolaps, akute Hämorrhoidalthrombose, periproktitischer Abszess, Geschwüre, Gangrän, septische Thrombophlebitis der Pfortader. Die Beurteilung des Schweregrads erfolgt anhand nachstehender Einteilung: Grad I = leichte Vorwölbungen, äußerlich nicht sichtbar, Grad II = H. prolabieren beim Pressen, spontane Reposition, Grad III = Prolaps kann digital reponiert werden, Grad IV = nicht reponible, permanente Hämorrhoidalknoten. Ther.: Behandlung erfolgt konservativ (anästhesierend u. antiphlogistisch; diätetisch), durch Sklerosierung, Infrarotkoagulation, Kryohämorrhoidektomie oder operativ (v.a. durch Hämorrhoidektomie bzw. durch Schließmuskeleinkerbung oder durch submuköses Ausschneiden).

Verwandte Themen:

Ader, gueldene; Duroziez-Syndrom; Hämorrhoidalknoten; Krampfader; Tenesmus

Ausgewählte Internet-Seiten:

Cochrane Upper Gastrointestinal and Pancreatic Diseases Group
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
Diagnostik entzündlicher und maligner Darmerkrankungen

H., äußere

H. in der Zona anocutanea des Afters, als Gebilde oberflächlicher Äste... (mehr)

H., intermediäre

H. an der Haut-Schleimhaut-Grenze, neigen zu Spontanprolaps (u. spontaner... (mehr)

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.