Glucagon

glucagon

Abbildung

von den α- = A-Zellen der Inseln der Bauchspeicheldrüse (s. Abb.) aus der Vorstufe „Proglucagon“ produziertes (u. künstlich synthetisierbares), aus 29 Aminosäuren bestehendes Peptidhormon (Molekulargewicht: 3485). Funktion: Gegenspieler des Insulins, der den Glykogenabbau in der Leber u. die Gluconeogenese fördert; wirkt über die Stimulierung der Adenylatcyclase u. über vermehrte Bildung zyklischen Adenosin-3',5'-monophosphats. Regelung: Der Plasmaspiegel liegt normal bei 0,5–6 μg/l, steigt aber bei Absinken des Blutzuckers an, was zu dessen Wiederanstieg führt u. damit eine ausreichende Versorgung des hochgradig glucosebedürftigen Gehirns mit Glucose sichert (z.B. im Schock, in der Postresorptionsphase nach Nahrungsaufnahme, bei erhöhter Muskelaktivität); die Sekretion wird ferner gesteigert durch Aminosäuren einer proteinreichen Mahlzeit, durch Triglyceride einer fettreichen Mahlzeit, durch Catecholamine u. Reizung des Sympathikus. Sie wird dagegen gehemmt durch reine Kohlenhydratkost oder durch Somatostatin-Infusion. S.a. Glucagonbelastung, Glucagonom, Enteroglucagon, Glucagon-Insulin-Quotient, Enteroglucagon, ther Anw. v.a. beim hypoglykämischen Schock, bei endoskopischen Untersuchungen u. beim Glucagontest.

Verwandte Themen:

Antihypoglykämica; Enteroglucagon; Glucagonbelastung; Glucagon-Insulin-Quotient; Glucagonom(a); Gluconeogenese; Glukagon; Glykogenabbau

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.