extra|pyramidal(motorisch)es System

Syn.: EPS (Abk.)

extrapyramidal (motor) system

Fach: Anatomie

die außerhalb des Pyramidensystems gelegenen, der Modifizierung der Bewegungsmuster der Großhirnrinde, v.a. der Durchführung langsamer motorischer Halte- u. Bewegungsakte dienenden Teile des zentralen Nervensystems, die in funktioneller Zusammenarbeit mit dem – nicht streng zu trennenden – pyramidal(motorisch)en System tätig werden. Es sind dies als „kortikaler“ Teil weite Bereiche der Hirnrinde einschließlich darunter = subkortikal gelegener Strukturen des beidseitigen Stirn-, Schläfen- u. Scheitellappens sowie des Hinterhauptslappenbereichs u. die – meist doppelläufigen – Verbindungsbahnen an die Stamm- oder Basalganglien u. die von diesen zu motorischen Mittelhirnkernen, zur Formatio reticularis u. von dort absteigend zu den pyramidal(motorisch)en Systemen des Rückenmarks, v.a. zu den Motoneuronen, verlaufenden Leitungsbahnen (Tractus reticulo-, rubro-, vestibulo-, olivo- u. tectospinalis. S.a. Nucleus (dort Schema).

Verwandte Themen:

Basalganglien; Corpus striatum; EPS; extrapyramidal; extrapyramidaler Symptomenkomplex; Formatio reticularis; Globus pallidus; Latissimus-Fremdreflex; Motoneuron; Myostatik; Nucleus 3); Rigor; Willkürmotorik

Ausgewählte Internet-Seiten:

Deutsche Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie
The Whole Brain Atlas (engl.)

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.