E. granulosus

Syn.: Taenia echinococcus; Polycephalus echinococcosus; Hydatigena granulosa

der allgemein verbreitete („ubiquitäre“) Blasen- oder Hundebandwurm; Länge 3–6 mm; sein Kopf (Scolex) ist mit vier Saugnäpfen (Acetabula) u. einem doppelten Hakenkranz ausgestattet, der vorn auf einer kleinen Kopfausbuchtung (Rostellum) sitzt; die Kette (Strobila) besteht meist aus 3 Gliedern (Proglottiden). Zwischenwirte sind Schaf, Rind u. Mensch. Die sich nach Verschlucken des Eies im Magen-Darm-Kanal entwickelnde Larve (Oncosphaera) wandert – in Vielzahl – über das Pfortadersystem v.a. in Lunge, ZNS, Leber, Niere, Herz, Milz, Knochen, Peritonealhöhle u.a. ein, wo sich die – von Granulationsgewebe umgebene – Hydatide, die Finne (Echinokokkenblase, „Blasenwurm“), bildet (bezeichnet als E. cysticus s. unilocularis s. hydatidosus s. vesicularis). Diese entwickelt sich – meist in der Leber – zur typischen kindskopfgroßen „Hydatidenzyste“; aus der die Hydatide auskleidenden Keimschicht sprossen Brutkapseln in das Innere dieser Mutterhydatide, zunächst ohne, später mit Scolices („E. cysticus sterilis“ bzw. „E. c. fertilis“); diese Kapseln können einreißen u. Scolices als „Hydatidensand“ in die Hydatide entlassen; durch die Hydatidenwand werden ferner nach außen Brutkapseln ausgebildet, die zu freien Tochterblasen werden. Durch Öffnen (Einriss, z.B. bei Op.) der primären Zysten kommt es zur Aussaat der z.T. frei schwimmenden Scolices u. zur Bildung sekundärer Zysten (= E. multicysticus; jede Zyste mit eigener Membran); s.a. Abb.

Verwandte Themen:

Echinococcus cysticus; Echinococcus unilocularis; Echinokokkose; Hundebandwurm 2); Polycephalus echinococcosus 2); Sechshakenlarve

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.