Crush-Syndrom

Syn.: -Niere; Bywaters-Krankh.; Quetschungs-; Verschüttungs-; Muskelzerfallssyndrom; myorenales Syndrom; tubulovaskuläres Syndrom

Etymol.: engl.

durch Zerfall größerer Muskelmassen infolge schwerer Verletzung („crush injury“) auftretende akute, lebensbedrohliche Niereninsuffizienz (tubulärbedingte Anurie, Azotämie). Ätiol. u. Klinik: meist kombiniert mit Leberparenchymnekrosen (Ikterus), begleitet von brettharter, entzündl. Schwellung der betroffenen Muskeln u. Schocksymptomen. Früher als Folge der frei werdenden Zerfallsprodukte (Hämo-, Myoglobin etc.) gedeutet. Nach heutiger Anschauung aber Folge der durch den Schock bedingten hypoxischen Tubulopathie. Nach Wiedereinsetzen der Harnsekretion Albumin-, Creatin-, Hämoglobin- u. Myoglobinurie. – Die gleiche Symptomatik tritt auf nach ausgedehnter Verbrennung, Elektrounfall, Kohlenmonoxid-Vergiftung u. bei ausgedehnten ischämischen Muskelnekrosen.

Verwandte Themen:

Arterienverschluss, akuter; Chromoproteinniere; Embolektomie; Hämoglobinpräzipitation; Hämolyseniere; Kompressionssyndrom 1); Muskelzerfallssyndrom; Myoglobinurie; Myolyse 2); Quetschung; Quetschwunde; Rhabdomyolyse; Schockniere; Verbrennungsniere; Verbrennungstod; Wash-out-Phänomen

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Arbeitsgemeinschaft für nephrologisches Pflegepersonal e.V.
Cochrane renal Group
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie
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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.