Atropinum sulfuricum

Syn.: Atropinsulfat

a. sulfate

Atropinsalz mit schneller Wirkung. Wirkung u. NW: kompetitiver Antagonist des Neurotransmitters Acetylcholin (verhindert Depolarisation an postsynaptischen Membranen); hemmt die Schweißsekretion, infolgedessen Erweiterung der Hautgefäße (kompensiert die reduzierte Abgabe von Verdunstungswärme durch Wärmeabgabe via Strahlung oder Konvektion); führt zu Erschlaffung glatter Muskeln, zu – tagelang währender – Pupillenweitstellung (Mydriasis) mit aufgehobener Akkommodation, zu Erregung des ZNS (in großen Dosen aber ZNS-Hemmung), Beschleunigung der Herzfrequenz (Ausschaltung der Herzäste des Vagus). Anw. als Spasmolytikum (bei Krämpfen des Verdauungstraktes, der Harnblase, der Bronchien), Mydriatikum, Gegenmittel (Antidot) bei Vergiftung mit Alkylphosphaten (z.B. E 605) sowie bei Überdosierung von Parasympathomimetika; wird außerdem eingesetzt bei der Parkinson-Krankheit (Antagonismus gegen das in relativem Übergewicht gegen Dopamin vorhandene Acetylcholin).

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Acetylcholin

© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.